Auf der griechischen Insel Hydra verbringt Naomi die Ferien in der Residenz ihres Vaters. Dort geniesst sie ein privilegiertes Leben und weiss die Tage allein zu verbringen. Das Verhältnis zum Vater und der Stiefmutter ist bescheiden. Beide verkörpern eine unsympathische Arroganz in ihrer Art und Verhaltensweise, welche mich oftmals sprachlos zurückgelassen hat.
Eines Morgens trifft Naomi beim Schwimmen auf die nur wenig jüngere Sam und die beiden freunden sich an. Zusammen entdecken sie an einer abgelegenen Küste einen gestrandeten jungen Mann, ein Flüchtling, wie sich später herausstellt.
Naomi möchte helfen und schmiedet einen heiklen Plan, wobei sie ihre eigenen Zwecke nicht ausser Acht lässt.
Von hier an entwickelt sich ein spannendes Drama mit Thrillerelementen, welches ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Sprachlich ziemlich genial. Der Autor versteht sein Handwerk und weiss wie mit Metaphern und detailreichen Beschreibungen umzugehen.
Osborne seziert die dekadente Gesellschaft der Insel und scheut dabei nicht vor den Abgründen der menschlichen Psyche.
Einziger Kritikpunkt war meiner Meinung nach, dass die Figuren oberflächlich bleiben. Für mich waren sie nicht greifbar, sprich die Tiefe der Charaktere wäre durchaus noch ausbaufähig gewesen.