Krimis sind so etwas wie Fast-Food für Lesende, und das ist nicht abwertend gemeint. Vielmehr braucht der zeitlich oft eng getaktete Alltag Möglichkeiten, um die mit Spannung und Fantasie geladene Aufklärung eines Verbrechens zu geniessen. Da gibt es wie im Fastfood-Bereich international standardisierte Massenware und dann noch jene regionalen Perlen, deren Erzähler durch Orts- und Insiderkenntnisse authentische und mögliche Handlung mit Fantasie und Lokalkolorit versehen. Bornhausers Kriminalgeschichten sind so regional, so authentisch und so unverwechselbar wie sonst keine. Der Autor ist extrem gut vernetzt, verfügt über Insiderwissen und ergänzt seine Fiktion mit realen lokalen Anekdoten und Fotos der Handlungsorte. Seine Sprache ist gespickt von Helvetismen und spitz platzierten Bonmots. Die Ermittler*innen sind realitätsnah und sehr schweizerisch nüchtern. Das ganze Konzept ist ziemlich eigenständig in der Krimiwelt und wohltuend unangepasst und authentisch, geprägt von der charismatischen Erzählfreude des Verfassers.