Der Autor ist von der Schweiz nach Island ausgewandert, und dort spielen auch seine Bücher. Kalmann ist Gammelhai-Experte und selbsternannter Sheriff eines isländischen Kaffs, dessen beste Tage schon länger vorbei sind. Die Fischerei ist kein Geschäft, und die Touristen bleiben aus. Zu allem Unglück ist auch der Dorfkrösus, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, verschwunden. Und mitten drin, unser Held, der 34-jährige Kalmann, eine Figur, die direkt die Herzen der Leser erreicht. Kalmann ist leicht zurückgeblieben, mitunter neigt er in Stressmomenten zur Überreaktion. Und mit den Vorfällen rund um sein Dorf ist er ziemlich allein: Sein Grossvater, der ist dement im Altersheim, erkennt ihn nicht mehr. Als die Polizei zu ermitteln beginnt, rund um das mysteriöse Verschwinden des Dorftycoons, ereignen sich absonderliche Dinge, Kalmann ist immer nahe am Geschehen. Die Geschichte ist meisterhaft erzählt, spannend bis zum Schluss, und die Momentaufnahmen, die mitgeliefert werden, die einsamen Momente in der grandiosen, aber unbarmherzigen Natur, die Dorfsolidarität, der demente Grossvater sind wirklich brillant festgehalten. Joachim B. Schmidt ist ein grandioser Autor, das Buch eine absolute Leseempfehlung.