Vincent O. Carter, Amerikaner, studiert, Schriftsteller, Geniesser und wohl einziger afro-amerikanischer Mensch im Bern der 50-er Jahre. Er berichtet von den täglichen, verwunderten Blicke, die er erntet, wenn er durch die Stadt spaziert, der Verkehr kommt zum Erliegen, Köpfe drehen sich, selbst Haustiere wundern sich, und das nur aus einem einzigen Grund: Carter hat eine andere Hautfarbe als die Berner. Was heute fast unfreiweillig komisch wirkt, wenn er von den dussligen Fragen und Reaktionen, die ihm entgegenkommen, berichtet, dann frage ich mich doch bei der Lektüre…waren die weissen Menschen damals einfach nur bekloppt?! War es tatsächlich dermassen exotisch in den 50-er Jahren, eine andere Hautfarbe zu haben oder wirft es ein etwas zweifelhaftes Bild auf die Schweizer Bevölkerung, die heute noch nicht so richtig aus dem Staunen kommt, wenns über die eigenen Landesgrenzen hinausgeht…Das Buch ist auf jeden Fall sehr lesenswert, witzig, aber auch sehr bedrückend, stand der arme Vincent Carter doch alleine der geballten Neugier und Verwunderung der Berner Bevölkerung gegenüber. Er trugs mit Fassung. Dass es doch hie und da an ihm nagte, ist toll nachzulesen in seinem Werk.