Alice und Eileen sind seit ihrer Jugend befreundet. Obwohl sie sich seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen haben, bleiben sie per E-Mail in Kontakt und teilen ihre Gedanken und Erlebnisse miteinander. Sally Rooney hat einen erfrischend anderen Schreibstil und schafft es so, eine Geschichte über vier Personen zu erzählen, die ihren Platz in der heutigen Gesellschaft noch nicht so recht gefunden haben und sich entsprechend auf der Suche nach der schönen Welt befinden. Im Wechsel zwischen philosophischen Mailnachrichten, in welchen die Ängste und Sorgen der beiden Frauen zwischen den Zeilen durchsickern, und „normal“ erzählten Kapiteln, begleitet man die Hauptfiguren durch Hochs und Tiefs, erhält Einblick in die Gedankenwelt der Millenials, findet sich darin wieder oder kann eben nicht gross etwas damit anfangen.
Ich habe das Buch nun seit einigen Tagen fertig gelesen und finde es ganz okay. Die Story hat mir gefallen, der Schreibstil war für mich neu - insbesondere bezüglich der philosophischen Mailausstauschkapitel mit Selbstoffenbarungscharakter - die Figuren trotz ihrer Unnahbarkeit durchaus identifizierbar und das Thema Depression auf nachvollziehbare Weise dargestellt. Mir gefällt, dass nicht romantisiert und beschönigt wird, die Figuren wie Menschen in meinem Umfeld Ecken und Kanten haben, nicht immer nachvollziehbar handeln.
Sicher nicht ein Buch, dass ich ohne Weiteres allen in meinem Umfeld empfehlen, dennoch einigen Personen darunter als Lektüre vorschlagen (oder ausleihen) würde.
Schöne Welt wo bist du schafft es nicht zum Lieblingsbuch, befindet sich aber im oberen Mittelfeld meiner persönlichen Rangliste.