»Ich werde alles tun, um unser Versprechen einzulösen. Denn ein ganzes Leben hat nicht ausgereicht, um es zu vergessen.«
Als die 89-jährige Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob entdeckt, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften wie bereits Tausende Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug beginnt Edna eine Reise voller berührender Begegnungen und mit einer langersehnten Versöhnung.
Das Versprechen, das sich die beiden Kinder gaben, ist der Hintergrund dieses Romans. Die Autorin hat einen lockeren Schreibstil, der mir sehr gut gefiel. Die Geschichte wird auf mehren Zeitebenen erzählt. Im Laufe des Romans sind mir Edna und Emil sehr ans Herz gewachsen. Mir gefiel dieses Buch der alten Dame, obwohl ich manchmal es für unmöglich hielt, das eine Frau in diesem hohen Alter sich auf eine solche beschwerliche Reise macht. Eine abenteuerliche Reise, die mich berührte, aber auch oft zum schmumzeln brachte. Das Ende der Geschichte fand ich traurig und hatte es mir für Edna , Jacob und Emil anders gewünscht….
Was sind Schwabenkinder?
Eine Art Sklavenmarkt gab es im schwäbischen Allgäu. Bis weit ins vergangene Jahrhundert hinein wurden dort arme Kinder aus Bergdörfern an Bauern und Haushalte verkauft.
Auch in der Schweiz gibt es in dieser Hinsicht ein grosses unbewältigtes Kapitel, die “Verdingkinder”.