Dieses Buch hat mein Interesse anfangs wirklich auf unterschiedlichste Weisen geweckt. Das Cover ist zum einen simpel (wenige Farben,…) und doch mysteriös gestaltet. Die Frau auf dem Cover hat ein Mona-Lisa-Lächeln, bei dem man nicht richtig weiss, ob sie glücklich ist oder nicht. Sie ist unschuldig gekleidet und hat aber Briefe und Papiere bei sich, über die man gerne mehr wissen möchte. Die Buchbeschreibung hörte sich spannend an (eine komplizierte Liebesgeschichte…) und die Kriegszeit schien mir ein interessantes Thema zu sein, um durch eine Geschichte mehr davon zu erfahren.
Doch nach einigen Kapiteln konnte mich die Handlung und die Charakteren noch immer nicht fesseln. Man erfährt zwar sehr gut, wie sich Hedy fühlt und was ihre Gedankengänge sind. Doch der Text wirkt auf mich holprig und hat keinen schönen Fluss. Es wird von Szene zu Szene gesprungen und von verschiedenen Sichtweisen geschrieben, sodass man gar nicht richtig weiss, zu welcher Zeit und an welchem Ort man sich gerade befindet.
Die Liebesgeschichte mochte ich auch nicht besonders, denn deren Entwicklung erschien unnatürlich, da sie schnell und fast ohne Nebenhandlungen auftaucht.
Was ich aber gut finde, ist die Beschreibung der damaligen Umstände. Ich weiss zwar nicht, wie die Realität ausgesehen hat, doch die Schilderungen wirken realistisch und detailreich beschrieben. Es ist schön zu erfahren, wie es einer jungen Jüdin in Guernsey in Kriegszeit ging. Die Idee des Buches an sich, ist sehr Interesse weckend. Eine junge Jüdin, die als Übersetzerin bei den Deutschen eingestellt wird verspricht viel Spannung.
Dieses Buch entsprach im Großen und Ganzen also nicht ganz meinem Stil an Bücher, doch ich würde es jemandem empfehlen, der historische Liebesromane mag und mehr über die Umstände im Zweiten Weltkrieg erfahren will.