Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen gelesen, auf der einen Seite hat es mich unglaublich interessiert auf der anderen Seite ist es jedoch auch eine Thematik, wo ich mir nicht sicher war, wie stark es an mich herankommen würde.
Das es teilautobiographisch ist, macht den Eindruck natürlich noch stärker und dieses Wissen schwingt beim Lesen auch immer mit.
Die Frage ist: «wie würde ich reagieren?»
Wenn ich meine Eltern gebeten habe ihre Unterlagen zu organisieren oder sich auch mal mit dem Erbe zu befassen, habe ich schon gemerkt, dass es ein sensibles Thema ist und für jeden offensichtlich anders bewertet wird. Ich selbst denke, ist doch gut wenn man seine Sachen organisiert, aber wie würde ich reagieren wenn mein Partner mir so eine Email schicken würde, wäre ich dann angefressen und würde es vielleicht sogar falsch verstehen und wenn da so ein Schicksalsschlag eintrifft, würde ich dann vielleicht sogar von selbsterfüllender Prophezeiung sprechen?
Besonders interessant war für mich das Leseerlebnis der verschiedenen Zeitachsen. Im Ersten Teil sind es gegenläufige Zeitachsen, wie sich Carolina und Aksel kennengelernt haben und auf der anderen Seite Carolina in der aktuellen Trauer. Der Zweite Teil ist dann gradlinig im hier und jetzt geschrieben.
Mir hat das Buch sehr gefallen, die Trauer Bewältigung ist doch etwas sehr persönliches und doch ist es so sanft und doch eindrücklich geschrieben, dass mich das Buch nicht deprimiert sondern nur nachdenklich gestimmt hat. Die Autorin lässt den Leser sehr nach an sich heran, wodurch das Werk authentisch und voller Emotionen ist. Ein durchaus lesenswertes Buch.