Wer sich sehr gut mit den Ereignissen des 2. Weltkrieges auskennt, ist mit diesem Roman sehr gut bedient. Pflüger hat einen Roman geschrieben, der perfekt die schrecklichen historischen Ereignisse in Deutschland (sowie auch Österreich, Italien) festhält. Die Romanfigur Paula ist zwar die Hauptfigur des Romans, aber sie wirkt oft als Beobachterin der Szenen. Als halb Deutsche, halb Amerikanerin kehrt sie nach dem 2. WK nach Deutschland zurück, um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie will herausfinden, was es mit den Kladden ihres Vaters auf sich hat, aber v.a. sucht sie ihre alte Freundschaft, Georg Melzer. Aber wer sucht, muss auch mit der harten Wirklichkeit zurechtkommen.
Die ersten 140 Seiten des Romans empfand ich als sehr harte Kost, der Leser wird mit der harten Realität des 2. WKs konfrontiert. Es tauchen auch sehr viele historische Figuren auf, die man zumindest teilweise schon kennen sollte, um den Roman auch wirklich zu verstehen.
Wer gedacht hat, das Pflüger alles erfunden hat, liegt falsch. Das Nachwort verdeutlicht, wie grausam die Zeit damals war.
Aufgrund der Tatsache, dass leider im schulischen Geschichtsunterricht oft die nahe Vergangenheit zu wenig besprochen wird, ist dieser Roman eine gute Möglichkeit, sich mit den Fakten des 2.WKs zu befassen. Man sollte sich für diesen Roman aber genügend Zeit nehmen.