“Zauberhaft” und “magisch” sind Attribute, die heutzutage inflationär verwendet werden. Bücher, die sie wirklich verdienen sind hingegen eher selten. Eines davon war sicher «Der Nachtzirkus», Erin Morgensterns erster Roman. Auch wenn Erbsenzähler wie ich dem Buch vorwarfen, dass die Geschichte nicht mit den wunderbaren Bildern gleichziehen konnte, war es ein beeindruckendes Debut. An ihrem zweiten Werk habe ich selbst ich nichts mehr zu mäkeln. Es ist eines der bemerkenswerten Bücher der letzten Jahre, sowohl von der Struktur wie den Figuren. Zahlreiche Vignetten formen sich zu einem kunstvollen Mosaik, aus dem allmählich eine Geschichte entsteht, die bei aller Verspieltheit und Fantasie wunderbare Spannungsbogen konstruiert und nie an emotionaler Resonanz verliert.