Dieses Buch des tschechischen Autors Milan Kundera wurde verdientermassen zum Bestseller, als es in den 80er-Jahren erschien. Nicht ganz einfach zu lesen, da der Autor ganz offensichtlich eine Schwäche für philosophische Themen hat, ist die Geschichte schnell erzählt. Der Kalte Krieg kurz vor dem Prager Frühling. Der erfolgreiche Chirurg Tomas und seine Frau Teresa führen ein einigermassen harmonisches Leben, obwohl Tomas’ Seitensprünge eine schwere Belastung für die Beziehung ist. Teresa erträgt das Ganze, um den Frieden zu wahren. Als sowjetische Panzer in Prag einfahren, fliehen die beiden in die Schweiz, wo Teresa bald zu leiden beginnt unter der Freiheit, die sie in der Schweiz geniessen. Beide kehren trotz widriger, politischer Umstände zurück in die alte Heimat, wo Tomas zur Strafe “niedere” Arbeiten wie Fensterputzen übernehmen muss. Die neue Regierung hat ihm verboten, in seinem alten Beruf als Chirurg tätig zu sein. Tomas ist seiner Teresa weiterhin notorisch untreu, aber bevor sie sich trennen kann, kommen die beiden bei einem Verkehrsunfall ums Leben. So unspektakulär dieses Buch daherkommt, so tief und berührend geht es auf das Thema Liebe ein. Liebe lässt einen vieles aushalten, auch wenn die Welt auseinanderbricht, Liebe hält leider auch oft die falschen Dinge zusammen. Auf dieses Buch muss man sich einlassen, aber wer das tut, der wird belohnt. Die philosophischen Teile, die Kundera einstreut, sind gut verständlich und hochinteressant verfasst. Für mich ist dieses Buch schon jetzt ein Klassiker.