Paula Bloom hat sich freiwillig im Camp Ritchie, einem Ausbildungslager der US Army, ausbilden lassen und wird im zweiten Weltkrieg zuerst als Übersetzerin eingesetzt. Paula ist in Deutschland geboren und nach dem Tod ihres Vaters nach Amerika ausgewandert. Im Krieg wird sie immer wieder an andere Orte versetzt und erlebt die grausame Zeit hautnah.
Am Ende des Krieges, als bereits der Nürnberger Prozess stattfindet und die Siegermächte Nazis anwerben, die Ihnen von Nutzen sein könnten als Spione und Informanten, wird Paula als Besatzungsoffizierin abkommandiert um einen Spion zu entlarven. Dieser Spion hat eventuell auch Informationen zu Paulas grosser Liebe Georg, den sie im Krieg aus den Augen verloren hat.
Im Roman werden Fiktion und historische Ereignisse vermischt. Zu Beginn werden sehr viele Personen und Schauplätze eingeführt, was etwas Aufmerksamkeit verlangt. Auch der Schreibstil und die Wortwahl ist gewöhnungsbedürftig und für Leser, denen die Ereignisse und Personen im 2. Weltkrieg nicht geläufig sind, wie mir, bedeutet das Buch Arbeit. (Aber man lernt auch dazu und ich konnte meine Wortschatz erweitern mit z B. Popanz, Affidavit, Landser, Kassiber etc.)
Die Ereignisse im 2. Weltkrieg werden massvoll und gut vermittelt. Auch die Beschreibung der Nürnberger Urteile sind für mich stimmig.
Andreas Pflüger ist ein Roman gelungen wo man sich fragt wo Schuld anfängt und ob es Vergebung gibt.
Noch ein Zitat aus dem Buch, das mir sehr gut gefallen hat: “Ich weiss nicht, ob mein Leben nutzlos und bloss ein Missverständnis war oder ob es einen Sinn hat.”
Gerne empfehle ich das Buch für alle interessierten an der Geschichte Deutschlands.