Eugen Querlinger, Band 2: Zwei menschliche Skelette wurden vom Grund des Federsees gefischt. Kein einfacher Fall für Eugen Querlinger, seines Zeichens Erster Hauptkommissar bei der Kripo Ulm, denn es scheint, dass die Spuren weit in die Vergangenheit zurückreichen. Die Ermittlungen laufen erst an, als ein Todesfall gemeldet wird: ein Obdachloser wurde ermordet…
Erster Eindruck: Auf dem Cover ist ein Steg abgebildet und vorne ist ein Schuh aufs Bild montiert (das sieht jedoch etwas merkwürdig aus); der Buchtitel gefällt mir sehr gut.
Dies ist Band 2 einer Reihe, kann aber unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden.
Nach einem kurzen und heftigen Prolog im Jahr 1985 kommt es zu einem Zeitsprung ins Jahr 2020. Menschliche Skelettreste zu finden gehört absolut nicht zu etwas, das man braucht, oder? Der ins Wasser gefallene orthopädische Schuh des einen Opfers könnte dem Täter noch zu schaffen machen. Es gibt jedoch wenig greifbare Anhaltspunkte. Kurz darauf wird ein Obdachloser (sorry, eine Person ohne festen Wohnsitz) tot aufgefunden. Es dauert nicht lange und ein weiterer Leichenfund wird gemeldet. Hat es die Kripo Ulm mit einem Serienkiller zu tun? Nun gibt es also zwei Fälle – einer aus dem Jahr 1985 und ein anderer aus der Gegenwart. Das Team um Querlinger, das sich auf den Fall in der Gegenwart konzentrieren soll, gefällt mir. Es herrscht zuweilen ein etwas rauer Ton, aber fachlich läuft es prima. Mir hat auch wieder Querlingers Frau Luise gefallen: Das „Mäusle“ muss schauen, dass das „Bärle“ spurt – Besuche bei den Weisseneggers sind ihm ein Graus…
Der Autor lässt den Leser den sogenannten „Zwerchfellatmer“ begleiten. Wer versteckt sich hinter diesem Übernamen? Gibt es eine Gemeinsamkeit der beiden toten Obdachlosen? Was hat es mit einem fünfblättrigen Kleeblatt auf sich? Sehr viele Fragen…
„Contra vim mortis non est medicamen in hortis.” (Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen.)
Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen, war spannend und humorvoll zugleich. Ich habe fleissig versucht, bei den Ermittlungen zu „helfen“, aber ich war nicht erfolgreich. Der einzige Wermutstropfen für mich war die Menge an Protagonisten: sehr viele Namen und Übernamen – witzig, kreativ, aber mit der Zeit auch anstrengend. Von mir gibt es 4 Sterne und ich hoffe auf einen weiteren Fall mit dem Team um Querlinger.