Selbstfahrende Autos. Wer träumt nicht davon. Man kann seine Zeit noch besser nutzen und sich zurücklehnen.
Verlockend. Doch jede technische Entwicklung birgt seine Risiken.
Wenn man den Spannungsbogen betrachtet, fängt dieser Anfangs eher flach an. Steigert sich jedoch mit jeder gelesenen Seite. Immer mehr steigert man sich selber in die Geschichte und hat Mühe das Buch aus der Hand zu legen. Gegen Ende hat man das Gefühl, dass die Spannung wieder nachlässt, bis man wieder an einen Punkt kommt, an dem man seine Meinung doch sehr schnell wieder ändert. Einziger kleiner Minuspunkt, das Ende. Für mich fühlt sich die Geschichte so leider nicht fertig an, obwohl der Spannungsbogen wieder angespannt wird.
Die Story geht sehr tief. Man wird auf die Gefahren, sowie die Tücken der heutigen Technik hingewiesen und wie sich das Ganze in Zukunft entwickeln könnte. Leider ist die Entwicklung nicht sehr Vertrauenswürdig. Selbstfahrende Autos und noch mehr Daten über uns im Netz. Fraglich ob dies wirklich einem guten Zweck dienen kann. Wir sollten wirklich überlegen, wie fest wir keiner künstlichen Intelligenz trauen möchten, bevor es noch weiter getrieben wird. Denn wir wissen alle, keine künstliche Intelligenz wird unfehlbar sein, weil diese von Menschen konzipiert wird.
Die Protagonisten waren mir mehrheitlich doch sehr sympathisch, bis auf ein paar wenige. Libby hat mich sehr gefesselt, weil ich ihr wirklich gut nachfühlen konnte. Ich bin ehrlich gesagt auch eher skeptisch gegenüber der ganzen Technik, weil wir doch sehr abhängig davon werden und nichts mehr alleine tun wollen. Mit den anderen Mitgliedern der Kommission wurde ich ehrlich gesagt nicht wirklich warm, weil sie doch komische Ansichten hatten, von einer guten Welt. Im Laufe der Geschichte, wurde es ein wenig besser, doch ich blieb weiterhin nicht sehr überzeugt von ihnen.
Die Passagiere der Autos fand ich doch sehr interessant gezeichnet. Vor allem, dass alle ein Geheimnis zu vertuschen hatte. Eines schlimmer als das andere muss ich sagen. Wäre ich in der Kommission gewesen, ich hätte nicht gewusst, wie meine Stimme ausgefallen wäre.
Was die ganze Geschichte um Jude Harrison angeht. Ich war nur noch sprachlos. So eine Wendung hätte ich niemals erwartet.
Der Roman liess sich gut und einfach lesen. Auch wenn man nicht so viel Ahnung von Softwares etc. hat, wird man gut durch das Ganze geleitet. Gute Erklärungen und nicht zu kompliziert geschrieben.
Gut fand ich ebenfalls, dass John Marrs immer wieder aus anderen Perspektiven schrieb. So wusste man wie sich jeder einzelne Passagier fühlte, sowie Libby, welche sich in der Kommission durchsetzen musste. Dies ist immer wieder schön, wenn nicht nur aus Sicht einer einzigen Person geschrieben wird.
Ich muss sagen, dass ich im Grossen und Ganzen sehr von John Marrs überzeugt wurde. Er konnte mich in dieser technischen Welt fesseln und mir ebenfalls Angst machen. Er hat es ebenfalls geschafft, dass ich den technischen Fortschritt doch ein wenig mit kritischeren Augen ansehe, auch wenn uns vieles abgenommen wird und es praktisch ist. Einziger Minuspunkt von meiner Seite ist das Ende. Ich habe persönlich Mühe mit Romanen, die wie dieser endet und man keinen richtigen Abschluss hat. Auch wenn ich verstehen kann, wieso er dies wahrscheinlich so gemacht hat.
Thriller Freunde sollten sich dieses Buch jedoch trotzdem anschaffen und lesen. Ich denke, dass man dies nicht bereuen wird.