Als leidenschaftliche Pflanzenliebhaberin war ich begeistert, da das Gärtnerische weitaus mehr als nur Hintergrund in dieser Geschichte dient. Es geht um eine Gruppe von Frauen, zu der auch Eva Achleitner stösst. Eine Zugereiste, die sich in der dörflichen Umgebung des Südburgenlands erst einmal einbringen muss. Was nicht einfach ist, wenn man wie sie mit einem Ehemann geplagt ist, der ein Narzisst der schlimmsten Sorte ist und von ehelicher Treue so gar nichts hält. Kein Wunder kommen da mörderische Ideen auf, denn Eva ist zutiefst verletzt. Wie oft hat ihr ihr Ehemann Paul versprochen, dass mit dem Fremdgehen Schluss sei? Auch einige Exgeliebte hegen eiskalte Gefühle für Paul.
Martina Parker schreibt wahrhaft österreichisch und die Leser nehmen ein Glossar für die burgenländischen Ausdrücke am Ende des Buches sehr gerne zur Kenntnis. Ganze Sätze im Dialekt werden unten auf der jeweiligen Seite sofort übersetzt.
Es ist ein ganz neues Krimigefühl so mitten in den Gärten und man lernt nebenbei Pflanzen, nahrhafte Pflanzenerde und spezielle Beetanlagen kennen. Die Charaktere sind hautnah gezeichnet.
Die Geschichte endet auf Seite 463 und ich seufzte sehr zufrieden auf. Dann schlug ich Seite 464 auf und meine Krimiwelt geriet in Schieflage! Kapitel 50 “Epilog: Es ist etwas passiert” steht so quer zur Geschichte, weil es völlig unlogisch ist, dass ich allen Lesern empfehle, nach Seit 463 (es steht auch in Grossbuchstaben ENDE unter dem Text) das Kapitel 50 zu überspringen!!
In meinen langen Jahren intensiven Lesens ist mir ein derartig grober Fehler in dieser Grössenordnung noch nie begegnet und ich verstehe nicht, wie Autorin, Lektorin, Korrektorin, Probeleser und alle, die mit der Produktion dieses Buchs beschäftigt waren, dies übersehen konnten! Ich habe der Autorin Martina Parker sofort ein Mail geschrieben und ihr meine Beobachtungen mitgeteilt. Eine Korrektur wäre einfach, man müsste das Kapitel 50 ersatzlos streichen. Dann ist es ein sehr lesenswerter Garten-Krimi!