«Die Revolution morgen 12 Uhr» ist, verbunden mit dem Cover, eine Topverpackung und verspricht Spannung. Der Einstieg beginnt dann aber weder spannend noch revolutionär dafür in einer sehr bildlichen, treffenden Sprache. Zitat: »Duftendes Gold tropft ins makellose Weiss …» und weiter: «Ich gehöre dem schwindenden Duft welkender Blumen im Frühling, der glühenden Stille kalter Wüstenlandschaften, dem Miauen streunender Katzen unter fahlen Himmeln, den unentwegt fliehenden Wolken, die uns Sterblichen bisweilen die Sicht auf die funkelnden Könige der Finsternis freigeben.» Einige Sätze und Dialoge sind dann allerdings etwas gar überzeichnet und würden genauso als Kalenderspruch durchgehen. Die Geschichte ist nicht schlecht. Ich kann sie irgendwie verstehen, aber wirklich rational erklären kann ich sie nicht. Mit diesem Urteil über den Debütroman der jungen, sehr intelligenten Minu Dietlinde Tizabi bin ich vielleicht etwas gar streng, aber alleine bin ich damit nicht.