Zum Schreibstil
Anfangs hatte ich etwas Mühe in die Geschichte hinein zu finden. Es ist recht Märchenhaft erzählt, ein Erzähler erzählt uns die Geschichte und wendet sich auch des Öfteren an uns, den Leser. Manchmal hatte ich das Gefühl, es würde sich reimen. Blumig würde ich den Schreibstil nicht nennen, aber sehr bildlich und manchmal kindlich gesprochen. Aber es ist ja auch ein Buch für Jüngere. Nachdem ich mich aber damit zurechtgefunden hatte, war ich regelrecht begeistert von der abenteuerlichen Geschichte und den schönen Sätzen.
Über die Charaktere
Ich mochte eigentlich alle sehr gerne. Alice, die oft sehr impulsiv handelt, in ihrer eigenen Welt lebt, die am liebsten Blumen isst und in Unterwäsche herumläuft. Alice die nicht perfekt ist und die man einfach gern haben muss.
Dann gibt es da noch Oliver, mit dem Alice schon seit ihrer Kindheit verfeindet ist, der nun aber ihre Hilfe in Furthermore braucht, der aber all sein Wissen lieber für sich behält und sich somit recht klug vorkommt, ohne zu ahnen, dass er dadurch sich und Alice nur noch mehr in Schwierigkeiten bringt.
Das ungleiche Team hab ich sofort in mein Herz geschlossen, sind sie doch wie Tag und Nacht und schlussendlich doch nicht so verschieden.
Wen ich nicht so mochte war Alices Mutter und ich fand es etwas Schade das die Rollenverteilung (Mutter Böse, Vater lieb) hier so stark in Schwarz und Weiss geteilt wurde. Ich fand es auch recht merkwürdig, dass in eine Dor wie Ferenwood wo alles so harmonisch ist, Alice so ausgeschlossen wird, nur aufgrund mangelnder Farben.
Persönliche Meinung
Als erstes möchte ich anmerken, dass ich die ganze Zeit Alice im Wunderland im Kopf hatte. Nicht nur der Name der Protagonistin ist gleich, nein, sie geht auch noch in eine andere Welt/Land, wo einfach alles seltsam und verrückt ist. Wenn man davon allerdings absieht, wird man in ein wunderbares, leicht chaotisches und überhaupt nicht vorhersehbares Abenteuer entführt. Furthermore ist soo schräg, alles und nichts kann hier passieren. Ist man hungrig, geht man Gefahr davon zu schweben, die Sonne macht mal kurz ein Nickerchen, der Himmel zieht sich um, Papierfüchse zeigen einem den weg, ein verlorener Arm kann wieder angemalt werden und die Zeit wechselt stündlich seine Erscheinung. Ich war echt beindruckt von der Vielfalt an schrägen und ulkigen Dingen die die Autorin hier aus dem Ärmel zaubert. Ich bin verliebt in Furthermore und würde soo gerne einmal mit Oliver und Alice durch die Städte wandern.
Besonders schön fand ich, wie stark Alice ist. Von Geburt an wurde sie wegen ihres Äusseren gemieden und das nagt natürlich an ihrem Selbstwertgefühl, trotzdem finde ich, dass sie sehr oft stark auftritt und sich selber liebt, so wie sie ist. Und auch das Oliver sie nimmt wie sie ist (nach anfänglichen Schwierigkeiten hahaha) fand ich unheimlich schön.
Fazit: Tolles Buch, das ein bisschen wie Alice im Wunderland ist, total magisch und verrückt und sehr, sehr farbenfroh!