Neubeginn in Schweden
Sylvia zieht 1992 mit ihrem damals 3jährigen Sohn Hauke nach Schweden. Das skandinavische Land ist ihr Sehnsuchtsort und dort hofft sie nach einer gescheiterten Beziehung wieder zu sich selbst zu finden. Ein sehr mutiger Schritt als alleinerziehende Mutter.
Das anfänglich Abenteuer ist aufregend und die neuen Bekanntschaften vorwiegend positiv. Vieles ergibt sich fast wie von zauberhand und schon bald hat sie sogar ihr eigenes kleines Schwedenhaus, von dem viele nur träumen. Auch wenn es sich dort sehr bescheiden lebt und im Winter oft auch kalt ist, sind die Beiden glücklich und haben auch eine sehr schöne Mutter- Sohn Zeit. Man spürt die Liebe , die Sylvia zu ihrem Sohn hat und kann sich eigentlich auch nichts Schöneres vorstellen für ein Kind , als in der Natur Schwedens aufzuwachsen. Einfach, bescheiden , ohne Konsumzwang , dafür mit Elchen vor der Haustür, mit Hühnern und Pferden.
Mit ihrem noch laufenden Buchvertrag kommt sie anfangs auch gut über die Runden.
Doch bald machen sich die ersten Schwierigkeiten bemerkbar. Die langen und düsteren Winter, die Behörden, das Heimweh, seltsame schwedische Gepflogenheiten und die Sprache.
Erst auf Öland vergeht das Heimweh , dort wo das Meer und der Himmel zusammenfinden und das Leben noch etwas geruhsamer ist.
Aber auch hier kommen neue Herausforderungen auf die alleinerziehende Mutter zu, denn das Geld wird langsam knapp und so hält sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser .
Doch diese Frau ist eine Kämpferin und schafft auch diese Hürden.
Nach 30 Jahren in Schweden hat man seine neue Heimat gefunden und kann auch was erzählen.
Dieses Buch hat mir wirklich gefallen und war auch sehr aufschlussreich. Nichts wurde beschönigt und ich erfuhr auch sehr viel Neues über Land und Leute . Schwedische Ausdrücke, die nicht immer übersetzt werden können, aber ein Lebensgefühl beschreiben oder in bestimmten Situationen einfach passend sind.
Schwedische Lebensweisheiten, die man sich zu Herzen nehmen kann.
Auch wenn ich mich für Pferde nicht gleichermassen begeistern kann wie die Autorin es tut und ihre trockene Art was Liebesdinge anbelangt nicht immer nachvollziehen kann, so fand ich es doch ein sehr bereicherndes Buch.