Das Buch ist wie an Jan-Philipp Sendkers Lesung angekündigt nur schwer wegzulegen. Die Geschichte nimmt einem in Bann und man will so sehr wissen, wie es mit den beiden Protagonisten Niri und Mary weitergeht. Dabei werden nicht nur persönliche Fragen der beiden gestellt, sondern ganz allgemeine an unsere Gesellschaft, an unsere (ungerechte) Welt, die, so wie es scheint, durch die Pandemie nicht gerechter geworden ist. Das Buch beleuchtet ein Schicksal, ausgelöst durch den Virus, ohne dass es dabei zu einem weiteren “Corona-Buch” wird. Es moralisiert nicht und appeliert nicht an unser schlechtes Gewissen und “anderen geht es noch viel schlechter”, sondern zeigt lediglich eine Geschichte zweier jungen Menschen am anderen Ende der Welt und wie sie dort versuchen mit den von ihnen vorhandenen Mitteln Hoffnung zu streuen.
Obwohl Herr Sendker nicht zu meinen Lieblingsautoren zählt, konnte ich das von ihme geschriebene Buch wirklich nicht weglegen und habe die gut 300 Seiten in einem Tag gelesen.