Dieses Buch habe ich in der Annahme zu lesen begonnen, dass es sich hier um ein ,,lustiges’' Buch von Fredrik Backman handelt. Doch weit gefehlt.
Das Buch hat mich zuweilen zum Lachen, Weinen und vor allem zum Nachdenken, animiert. Die im Buch dargestellten Personen sind allesamt wahnsinnig menschlich. Fredrik Backman schafft es, dass man mit jedem einzelnen der Protagonisten mitfühlen und -leiden kann. Es gibt kein Gut und kein Böse. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches die einzelnen Personen derart feinfühlig und scheinbar neutral beschreibt. Jeder Protagonist erzählt seine Geschichte und, ob man es will oder nicht, man kann jeden einzelnen in seiner Art verstehen. Keiner ist mir besonders lieb und keiner ist mir besonders zuwider, jeder hat seine Ecken und Kanten.
Schlussendlich ist der Roman ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, unseres Wertesystems und unseres Zusammenlebens. Da wir selten gerne einen Spiegel vorgehalten bekommen, war der Roman zeitweise schwer verdaulich.
Trotz allem ist die wichtigste Botschaft des Buches, dass Vergewaltigung ein absolutes No-Go ist. Obwohl der Roman unglaublich feinfühlig ist, ist er diesbezüglich unglaublich stark und vermittelt diese Botschaft unmissverständlich. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!