Inhalt
Die 16-jährige Amrita ist Prinzessin des friedvollen und wunderschönen Landes Shalingar. Als Kaiser Sikander aus Makedon einmaschiert und eine Ehe mit Amrita im Gegenzug für die Freiheit des Landes fordert, ändert sich ihr Leben auf einen Schlag. Sie will Sikander nicht heiraten, kann aber auch nicht ihr Land im Stich lassen.
Mit Hilfe der Seherin Thala macht sie sich deshalb auf, die «Bibliothek des Seins» zu suchen. Denn diese ist Amritas einzige Hoffnung, ihren Vater und ihr Land zu retten. Aber wird sie sich auch dafür entscheiden, wenn dabei ihre grosse Liebe und ihr eigenes Leben auf dem Spiel stehen?
Cover und Schreibstil
Das Cover passt richtig gut zur Geschichte. Die Kombination aus dunkelblau und gelb gepaart mit den kunstvollen Ornamenten verströmen eine orientalische Atmosphäre, die man auch während des Lesens spüren kann.
Was den Schreibstil angeht, so bin ich hin- und hergerissen. Die Beschreibungen der Orte waren bildhaft und durchaus poetisch. Beim Innenleben von Amrita hatte ich allerdings so meine Mühe. Obwohl das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, was eigentlich die Beschreibung der Emotionen gut zulassen würde, so bekam ich Amrita nicht zu fassen. Weder konnte ich ihre Gedankengänge nachvollziehen noch ihre Gefühle ertasten. Während des Lesens war ich nicht wirklich im Buch gefangen, sondern fühlte mich viel eher, wie ein Zuschauer, der einen Film mit hoher Auflösung, dafür aber ohne Ton anschaut.
Plot
Die Idee der Geschichte fand ich super und einzigartig. Die Handlung hat unglaublich viel Potential, welches leider nicht ausgeschöpft wurde. Auch die Plottwists, von denen es mehrere gab, wurden zu sehr angedeutet, sodass das Überraschungsmoment ausblieb.
Auch das Ende war eigentlich nach meinem Geschmack, trotzdem hat es keinerlei Emotion in mir auslösen können. Wirklich sehr schade.
Figuren
Beginnen wir mit Amrita, die mir leider nicht sehr sympathisch war. Wie schon gesagt, bekam ich sie einfach nicht zu fassen. Ihre Gefühle wirkten eher unecht und man merkte zu sehr, dass man sie mögen sollte. Ich empfand sie oft als egoistisch, was mich an sich nicht gestört hätte (niemand ist perfekt), aber es wurde so dargestellt, als wäre sie eben alles andere als eigennützig.
Thala hingegen gefiel mir recht gut. Sie musste so viel durchmachen und war trotzdem, oder gerade deswegen, unheimlich stark. Ich fand es nur schade, dass sie Amrita so auf sich hat rumreiten lassen.
All die anderen Charaktere fasse ich jetzt zusammen, da jeder davon seine positiven Qualitäten hatte, sie aber trotzdem nicht greifbar für mich waren. Ich wurde mit ihnen einfach nicht warm.
Fazit
Eine einzigartige Idee mit viel Potential, welches leider keineswegs voll ausgeschöpft wurde. Die Geschichte konnte mich nicht packen und mir blieb es verwehrt, am Innenleben der Protagonistin teilzuhaben.