Ich persönlich kann mit der Story nicht viel anfangen, obwohl das Buch viele interessante und wichtige Themen anspricht: Panikattacken, die Suche nach dem Sinn zwischen den Zufällen und die Suche nach dem Leben. Die Figuren sind konturenlos, charakterlos. Sie führen Handlungen aus und werden beschrieben, aber sie leben nicht. Das Kopfkino fehlt meistens und ich hatte immer wieder Mühe, die Namen den richtigen Personen zuzuordnen, da sie untereinander gut austauschbar wären. Ausserdem habe ich den Eindruck, die bildreiche Erzählsprache des Buches sei mehr ein Merkmal der Autorin als eine Eigenschaft von Sean (trotz Erzählung aus der Ich-Perspektive). Es gibt aber durchaus ein paar spannende und sprachlich schöne Metaphern und Vergleiche. Die Panikattacken sind ausserdem überzeugend geschildert und bringen etwas Tempo und Kopfkino in die Geschichte.
Vieles, was passierte, ergab für mich allerdings keinen Sinn: Weshalb eine Schnitzeljagd, weshalb in Berlin, weshalb in Paris? Was spielt Olga für eine Rolle? Was sollten die mysteriösen Anrufe bewirken? Am Schluss wird nichts aufgelöst, nur ein lahmes Happyend beendet die leider unfertige Geschichte.
Ich hatte aufgrund des Klappentextes mehr erwartet und bin der Meinung, dass es möglich wäre, viel mehr aus der ursprünglichen Idee herauszuholen.