Der tragische Tod eines Jugendlichen und die verschiedenen Verwicklungen rund um dieses Verbrechen werden von Johanna Mo auf eine spannende Weise erzählt. Bereits nach den ersten Seiten hat mich die Geschichte gepackt und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Interessante Figuren, die nordische Lebensart und ein bunter Strauss von Alltagsthemen machen das Buch zu einem lesenswerten Schwedenkrimi.
Hanna, die Hauptperson, kämpft nicht nur für die Aufklärung des aktuellen Falles sondern auch mit den Dämonen der Vergangenheit. Ihr Leben ist vom Umstand geprägt, dass Ihr Vater als Mörder verteilt wurde. Obwohl Hanna sehr verschlossen ist und durch ihre abweisende Art ihre neuen Kollegen vor den Kopf stösst, ist sie mir auf Anhieb sympathisch. Die anderen Figuren haben sehr unterschiedliche Charakteren, welche die Autorin sehr gut umschreibt. Neben dem klassischen “Kotzbrocken” und schlicht und einfach unsympathischen Zeitgenossen gibt es diverse raffiniert skizzierte Personen, welche Ihre Potenzial wohl erst in den Folgebänden entfalten werden.
Ungewöhnlich - und teilweise irritierend - sind die eingeschobenen Kapitel, welche den letzten Tag des Opfers beschreiben. Wir begleiten das Opfer durch den Tag und wissen, dass es sterben wird. So wird der Spannungsbogen über die ganze Geschichte hinweg gehalten. Daneben werde ich als Leserin immer wieder auf falsche Fährten gelockt und erkenne Schritt für Schritt die ganze Tragödie der Geschichte. Die beiden Folgebände werde ich in jedem Fall lesen. Denn die Frage, welche Rolle Hannas Vater in dem lange zurückliegenden Verbrechen gespielt hat, ist noch immer ungeklärt. Ich warte also ungeduldig auf den Folgeband!