Franz Kafka, ein sensibler, grossgewachsener, schüchterner Mann, der zeitlebens so seine liebe Mühe hatte mit allem, was das Leben betraf. Auf der anderen Seite Vater Kafke, ein grobschlächtiger Unsympath, der für die verschiedenen Anliegen und Liebesverwirrungen seines Sohnse nur wenig Verständnis aufbrachte. Franz will heiraten, doch ist die junge Frau dem Vater ein Dorn im Auge, was Franz natürlich kräftig gegen den Strich geht, also beschliesst er, einen langen Brief an seinen Vater zu verfassen, in dem steht, dass die beiden absolut gar nichts gemeinsam haben. In versöhnlichem Ton wirft er dem Vater so einiges vor, verliert jedoch nie die Contenance. In ruhigen Worten zerpflückt er die kleinliche, bornierte Welt des Vaters, führt all den Söhnen dieser Welt, die ein ähnliches Problem mit ihren Vätern haben, vor Augen, dass es besser ist, den eigenen Weg zu gehen. Ich habe dieses Buch vor vielen Jahrzehnten gelesen. Es ist zeitlos, zeigt ein Problem auf, das so alt ist wie die Menschheit. Eltern und ihre Kinder sind oft diametral anderer Meinung, und das ist gut so, ist fast ein Gesetz, sonst würde die Welt nicht vorwärts gehen. Tolles Buch, toller Autor, Kafka kanns.