Polizeiobermeisterin Sabine Langkafel, Band 1: Zwei Wilderer wollen im Wald bei Gartow einen Wolf erlegen, doch sie stossen im Flur eines verlassenen Bauernhofs auf zwei Leichen! Geschockt verlassen sie den Fundort und werden auf der Landstrasse von Polizeiobermeisterin Sabine Langkafel aufgegriffen. Langkafel überprüft die Aussage und wirft die nötige Polizeimaschinerie an – sogar das LKA Lüneburg schaltet sich ein. Wer waren die Toten? Wieso wusste im Dorf niemand von den Bewohnern im Wald?
Erster Eindruck: Das Cover mit der Ansicht eines Hoftores ist schlicht – gefällt mir.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was das Ganze sehr lebendig macht und den Leser mehr wissen lässt, als die einzelnen Protagonisten.
Zwei Kleinkriminelle wollen sich ein paar schnelle Euro verdienen, indem sie für einen Bauern einen Wolf abschiessen. Okay, das kann man ja mal schnell „zwischendurch“ erledigen. Doch es wird alles andere als ein Spaziergang für die beiden, denn sie verlaufen sich im Wald und stossen in einem alten, vermeintlich verlassenen Bauernhof auf zwei Tote! Sabine Langkafel, Polizistin auf dem Rückweg nach Hause, hätte sich auch nicht erträumt, noch zwei Kleinkriminelle aufzulesen und vor einer Menge Arbeit zu stehen. Ihren Chef kann sie nicht dazurufen, denn er ist nach Feierabend jeweils „unpässlich“. Das LKA Lüneburg mit der legendären Melanie Gierke schaltet sich ein. Zum allgemeinen Entsetzen werden auf dem Hof noch mehr Tote gefunden – erweiterter Suizid? Was ist passiert? Wie kann es sein, dass diese Menschen so zurückgezogen leben konnten, ohne dass die Dorfbewohner davon wussten? Bald zeigt es sich, dass die Bewohner wohl Anhänger von Baghwan waren. Wo ist der Führer Om alias Joachim Wohlleben?
Das Thema war sehr interessant und hat mich auch noch zwischen den Leseeinheiten beschäftigt. Es ist für mich schwer bis gar nicht nachvollziehbar, wie ein solches Leben möglich war/ist. Eine Hörigkeit gegenüber einer „Gottheit“… Aber es zeigen wahre Fälle von erweitertem Suizid in Sekten (oder ideologischen Gemeinschaften – eigentlich egal, wie man es nennt), dass es so etwas durchaus noch gibt. Die Führer von solchen Gemeinschaften müssen überaus charismatische Personen mit einer grossen Begabung in Rhetorik sein. Ich habe mich im Internet noch ein bisschen in Sachen Baghwan belesen – äusserst informativ.
Dies war mein erstes Buch des Autors, wird aber nicht das letzte gewesen sein. Es hat sich flüssig lesen lassen und war sehr spannend. Ich kenne die Gegend nicht, aber mir haben die Beschreibungen gut gefallen und ich konnte mir den Wald mit dem Wendland-Hof – sorry, Ashram – gut vorstellen. Leider konnte ich mir auch die Toten gut vorstellen da-schüttelt-es-mich-gleich-wieder. Ich würde gerne weitere Fälle mit Sabine Langkafel lesen und hoffe daher sehr auf eine Fortsetzung.