Wie ein Traum. Ein guter, ein schlechter, wer weiss das schon? In “Das Dämmern der Welt” hat Werner Herzog die Geschichte von Hiroo Onodas knapp dreissig Jahre weitergeführten Krieg nacherzählt; inszeniert könnte man gar sagen. Mit wahren Details, mit erdachten Details, stimmig und stimmungsvoll. Hineingenommen in den Dschungel taucht man ein in dessen Gesetze und in ein Dasein, in dem die Zeit anders vergeht, in Kameradschaft, Überlebenskampf, Scharmützel und die pure Überzeugung, dass der Krieg gegen die Alliierten noch nicht vorbei ist.
Die Lektüre des Buches war kurzweilig, spannend und faszinierend, mit einer Sprache, die mich in ihren Bann zog und die Bilder direkt vor mein inneres Auge malte. Das Ende, das hat mich zwar nicht zum Weinen gebracht, aber es berührte etwas in mir. Vielleicht, weil auch Onoda seinen Krieg endlich beenden konnte, vielleicht, weil angesichts des ganzen Geschehens Gnade im Spiel war. Eine Empfehlung für Leute, die Abenteuer suchen, sich für eine andere Seite des 2. Weltkriegs interessieren oder für die Hiroo Onoda ein Begriff ist - und auch für alle anderen.