Benedikt Müller, Band 2: Vergiftete Schweine auf dem „Schwendihof“ in Oberlunkhofen – wer hat die Schweinekübel aus dem Restaurant „Sumatra“ vergiftet? Der Zürcher Kriminalpolizist Benedikt Müller ist nach wie vor wegen eines Schusswaffentraumas vom Dienst suspendiert, macht sich aber inoffiziell trotzdem an die Ermittlungen, und das erst noch über die Kantonsgrenze hinaus…
Erster Eindruck: Das Cover mit dem Schwein ist süss und passt gut zum Buchtitel.
Dies ist Band 2 einer Reihe, kann jedoch unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Ich hatte bereits gewisse Mühe mit Band 1, wollte aber Band 2, den ich ebenfalls schon hier liegen hatte, noch eine Chance geben.
Der Einstieg ist alles andere als ein schönes Bild: Der Schweinebauer sieht auf seiner Weide 27 bereits verendete Tiere und 12 weitere, die im Sterben liegen und die er von deren Leid erlösen muss. Eine schlimme Situation! Da der Bauer den Tieren aufbereitete Abfälle aus dem Bio-Restaurant „Sumatra“ verfüttert, müssen die Schweinekübel vergiftet gewesen sein. Doch wer macht so etwas? Sollte den Tieren Schaden zugefügt werden? Oder war das Essen vergiftet, um Restaurantgäste zu schädigen?
Müller hat, obwohl er krankgeschrieben ist, von seinem Chef den Auftrag erhalten, inoffiziell zu ermitteln. Wieso geht der Fall nicht an einen Kollegen? Wieso weigert sich Müller nicht? Bei seinen Recherchen stösst er auf einen mannshohen Rollschinken. Wo gibt es denn so etwas?
Leider hat mir der Schreibstil nicht besser gefallen als beim Band 1 – ich habe keine Veränderungen bemerkt: sehr viele ausufernde Beschreibungen und Exkursionen aller Art, die aus meiner Sicht für die Geschichte keinen Mehrwert gebracht haben. Ein Beispiel: Der Autor erzählt fast über eine ganze Seite, wie Müller nach Hause kommt (wo er abbiegt, die Türe öffnet, die Treppe hochsteigt, dann Hausarbeit macht, um schlussendlich ins Bett zu gehen, und sofort einzuschlafen). Und wozu das alles? Für mich gibt es auch keinen Zusatznutzen, wenn ich weiss, dass einer auf einem Eames-Stuhl – Ausführung mit Rinderfell – sitzt oder jemand 90 Kilogramm wiegt. Der Erzähler „spricht“ mit dem Leser, was für mich ebenfalls ungewohnt ist. Das Buch konnte mich auch aufgrund fehlender Spannung leider nicht überzeugen und die Reihe rund um Benedikt Müller ist somit für mich abgeschlossen, schade.