Zum Inhalt: Mathilde ist eine alleinerziehende Mutter von drei schulpflichtigen Jungen. Sie arbeitet in der Marketingabteilung eines Unternehmens in dem Jacques sie eingestellt hat. Die beiden hatten ein sehr gutes Berufsverhältnis bist zu dem Tag, als sie ihm öffentlich widerspricht. Von diesem Tag an beginnt er sie zu mobben. Daneben begleiten wir, in einem parallelen Handelsstrang, den Arzt Thibault durch seinen Tag. Er hat er soeben seine unglückliche Beziehung zu Lila beendet und ist nicht sicher, ob seine Entscheidung die richtige war.
Meine Meinung: Delphine de Vigan schreibt nüchtern und schnörkellos in einer verständlichen Sprache. Ich konnte die Abwärsspirale von Mathilde fast körperlich spüren. Das Leiden von Thibault dagegen hat mich nicht sonderlich interessiert und ich konnte es nicht nachvollziehen.
Die Thematik Mobbing in einem Unternehmen wird in Einzelheiten geschildert, die für mich stellenweise unglaubwürdig sind. Wer Mobbing nicht erlebt hat kann wohlmöglich lernen, die Opfer besser zu verstehen. Mathilde ist mir allerdings zu schnell ein Opfer geworden, das sich nicht wehren kann. Auch scheint ihre Liebe zu ihren Söhnen ihr keine Kraftquelle zu sein, um sich dieser schwierigen Situation zu stellen. Über die Gründe des plötzlichen Mobbings durch den Chef erfährt man als Leser leider nichts.
Ich bin zudem gesättigt von der Thematik “böser männlicher Vorgesetzter; arme unschuldige Frau”.
Der Klappentext hat für mich eine Erwartung ausgelöst, die sich nicht erfüllt hat. Die Beschreibung des Buches und der Inhalt passen für mich nicht zusammen.
Das Ende empfinde ich nicht als Ende denn das Buch hört einfach auf.