Nanni und Harald Burba haben über dreissig Jahre Gastronomieerfahrung, als sie beschliessen, ihr Restaurant in Gronau aufzugeben und einen Neustart fernab der Gastronomie auf der Insel Mallorca zu wagen. Das Abenteuer beginnt im Jahr 2006. Mit grossem Enthusiasmus und wenig Geld fängt ihr Leben im südöstlich gelegenen Städtchen Santanyí an. Nanni erzählt – mit Unterstützung von Oliver Domzalski – von den schönen und auch weniger schönen Momenten auf Mallorca.
Erster Eindruck: Das Cover gefällt mir sehr gut – das Paar wirkt sehr sympathisch. Ich finde es schade, dass es nur die Fotos auf Cover und Rückseite sowie auf den Klappen gibt; für mich sind Fotos bei Erfahrungsberichten immer ein grosses Plus.
Ich bin wohl kein Typ fürs Auswandern, da ich zu viel Angst vor dem Unbekannten hätte und ich sehr auf Sicherheit bedacht bin. Aber ich lese wahnsinnig gern über Menschen, die ein solches Wagnis (aus meiner Sicht ist es eben ein solches) eingehen. Ich war noch nie auf Mallorca und kenne die Insel daher nur vom Fernsehen und von begeisterten Bekannten, die regelmässig auf Mallorca – aber abseits von Ballermann und Co. – urlauben. Sehr interessant, wie es dazu kam, dass Nanni und Harald zum Entschluss kamen, ihr gewohntes Leben nach über dreissig Jahren als Gastronomen aufzugeben und nach Mallorca auszuwandern. Endlich etwas anderes machen – weg von der Gastronomie. Sie machen auf der Insel jobmässig vielerlei Dinge, um über die Runden zu kommen, und landen doch wieder in der Gastronomie. Dies ist nicht weiter erstaunlich, denn im Tourismus gibt es eben auch die meisten Jobs. Später eröffnen sie ihr Restaurant „Pablo“ – ein winziges Lokal. Doch es läuft gut und wird sehr gut angenommen.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und der Humor hat mir gut gefallen. Doch es gibt auch sehr berührende Momente. Und auch das leidige, böse, hartnäckige „C“ ist natürlich mit von der Partie. Ich fand es interessant, von den dortigen Einschränkungen zu erfahren (das ist ja überall ein bisschen anders). Abschliessend muss ich sagen, dass der Buch-Untertitel aus meiner Sicht nicht so ganz passt, denn eigentlich wollten die Burbas nach ihrer Auswanderung ja nicht wieder in die Gastronomie einsteigen. Wenn man den Untertitel jedoch auf die erfolgreiche Leitung des „Pablo“ bezieht, wird es ihr Traum-Restaurant sein, und dann passt der Titel doch wieder. Es hätte mir gefallen, wenn auch die Töchter noch in ein paar Sätzen zu Wort gekommen wären und aus ihrer Sicht die damalige Auswanderung der Eltern erörtert hätten. Und, wie weiter oben bereits erwähnt, hätte ich gerne ein paar Fotos im Buch gehabt. Es war schön, Nanni und ihren Mann ein bisschen begleiten zu können und ich wünsche ihnen alles Gute.