Cem Cengiz, Band 6: Die Luzerner Staatsanwältin Eva Roos ist eine taffe Frau – das muss sie in ihrem Job auch sein. Als Viktor Romanowitsch Kasakow, ein Oligarch, der zudem für ein russisches Syndikat arbeitet, sie entführt, sind alle Ängste aus vergangenen Begegnungen mit ihm wieder da. Ermittler Cem Cengiz will seine Frau Eva retten und Kasakow zur Strecke bringen. Ein russischer Geheimagent soll das Team unterstützen…
Erster Eindruck: Auf dem Cover ein bewaffneter Mann, der sich in den türkisfarbenen Glasbausteinen spiegelt, ein mysteriöser Buchtitel – gefällt mir.
Dies ist Band 6 um den Ermittler Cem Cengiz. Dieser Band ist auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände zu lesen, aber ich würde trotzdem mit Band 1 beginnen (ansonsten wird ganz einfach spannende Unterhaltung verpasst!).
Cem Cengiz und Eva Roos sind noch nicht so lange verheiratet, und sie geraten immer wieder mal aneinander. Aktuell, da Eva Cems frühere Freundin Lila anklagt, die den minderjährigen Flüchtling Sambou in die Schweiz gebracht hat. Dieser soll etwas über das russische Syndikat wissen, was für ihn lebensgefährlich ist. Sambou ist traumatisiert und schweigt.
Ella Wälti, „Frau Ella“, macht ihre Aufwartung bei der Polizei mit einer besonderen Ankündigung: In ihren Tarotkarten hat sie gelesen, dass in der Wolfsschlucht eine Tote liegen würde. Cem wird dazu verdonnert, mit ihr in die Wolfsschlucht einzusteigen, obwohl er denkt, dass es verschwendete Zeit sein wird. Mitnichten… Frau Ella hat mit ihren Tarotkarten etwas Komödiantisches in die ganze Angelegenheit gebracht (sie nennt Cem zudem immer wieder einen Dorfpolizisten) und ich habe mich gefragt, ob es so schräge Situationen wirklich gibt (meine Antwort an mich selbst: ja, ich denke schon, dass es sie gibt). Ich konnte aber nicht verstehen, dass sie bei den Treffen mit Cem jeweils die Führung übernommen hat und ihn zeitlich so sehr beanspruchen konnte.
Als Eva entführt wird, ist Cem bereit, wenn nötig alle Regeln zu brechen, um Eva aus den Fängen von Kasakow zu befreien. Vom russischen Geheimdienst wurde Agent Wolkow zur Unterstützung der Luzerner abkommandiert. Zudem hat das Team mit Hans Peter Banz einen Neuzugang zu vermelden.
Russische Mafia, Gewalt sowie Menschen- und Waffenhandel sind einige der behandelten Stichworte. Zudem gibt es Hinweise aus dem Märchen „Der Wolf und die sieben Geisslein“ zu entschlüsseln. Ist an diesen kryptischen Andeutungen etwas dran oder hat sich jemand einen Spass mit der Polizei Luzern erlaubt?
Dieses Mal ist die Polizei allen Täuschungen zum Opfer gefallen – es war ein Hinterherstolpern von Polizei und Justiz. Zugegeben, die „bösen Jungs“ waren enorm clever und leider auch sehr professionell. Action und Spannung liessen den Puls zuweilen in die Höhe schnellen. Sehr interessant war auch ein kleiner Cliffhanger, so dass ich selbstverständlich neugierig auf den nächsten Band bin.