Die Geschichte zwischen Karla und ihrer Schwester Marie ist mit sehr viel Sorgfalt geschrieben und beleuchtet deren Beziehung und schwierigen Themen mit einer wunderbaren Behutsamkeit. Das Buch beginnt langsam, mit einem für mich entsprechenden Rhythmus in der Sprache und nimmt dann immer mehr Fahrt auf. Sie entwickelt schon fast Züge eines Krimi. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, für mich hatte es aber am Ende zu viele Protagonisten, die mich etwas im Leeren stehen liessen und deren Themen zu knapp aufgelöst wurden. Ich hätte mir da mehr Tiefgang gewünscht.
Das Buch wird es leider nicht auf meine Lieblingsbücher-Liste schaffen. Für mich enthält es etwas zu viele Geschichtsstränge - mir wäre lieber gewesen, es wären weniger verfolgt worden, aber dafür in der Qualität, welche die Autorin am Anfang gezeigt hat. Anika Landsteiner hat die Gabe Situationen und Gefühle so zu beschreiben, dass sie für mich regelrecht spürbar waren. Ich werde ihr nächstes Buch sicher lesen.