Diesen Roman musste ich aufgrund seiner Basel-Bezogenheit lesen und bin völlig auf meine Kosten gekommen. Schön-spannende Familien-Saga inklusive Liebesdrama ohne jeglichen Kitsch. War mein ‘letzter’ Ryser bisher, nachdem ich «Geh, wilder Konchenmann!» und «Die gruisinische Braut» bereits verschlungen habe.
Mir gefallen die historischen Bezüge und Gegebenheiten: Hier wurde die Loslösung vom ‘Baselbiet’ von der Stadt Basel gekonnt in die Bedingungen eingebunden und eine plastische Beschreibung der Napoleonischer Zeit widergegeben: Wohlverpackt in eine Schicksalsgeschichte von zwei Personen, die wegen ihres unterschiedlichen Standes nicht zusammen gehören durften…Der Klappentext verspricht nicht mehr und nicht weniger: «Liebe zu Zeiten der Aufstände im Baselbiet (1798-1833)».
Empfehlenswert auch für Nicht-Basler:Innen, geht es doch um Emanzipation (in verschiedensten Formen) aus Unterdrückung und Leibeigenschaft, um das Freikämpfen aus willkürlicher Macht- und Gewaltdemonstrationen am Ende des Ancien Régime und am Vorabend der Französischen Revolution.