Der Autor beschreibt die damaligen Lebensumstände und vorherrschenden Probleme sprachlich überzeugend und es war für mich einfach, die düstere Grundstimmung des Buches zu erfassen. Der Leser steigt sofort von Beginn in die Handlung ein und es erfordert Konzentration, die erwähnten Personen hinsichtlich Beziehung zur Hauptfigur wie auch ihre politische/gesellschaftliche Stellung einzuordnen. Ich fand die die ersten ⅔ des Buches spannend, da der historische Hintergrund mein Interesse geweckt hatte und in der Grundidee der Geschichte viel Potenzial steckt. Im letzten Teil hat die Spannung komplett gefehlt und ich musste mich zwingen, das Buch fertig zu lesen, da es sich in eine Richtung entwickelte, die mir nicht mehr gefiel. Ich hätte mir eine persönlich gefärbte Fehde zwischen O’Connor und Doyle gewünscht, eine Herausarbeitung einer echten Feindschaft zwischen den beiden. Dass sich Doyle an O’Connors “Fersen heftet” und ein erbitterter Kampf zwischen den beiden entsteht, wie im Klappentext geschrieben wurde, habe ich weder im letzten Teil noch sonst in der ganzen Geschichte festgestellt. Im letzten Teil dümpelt die Geschichte nur so vor sich hin. Alles wird nur angerissen und inhaltlich kann ich nicht mehr viel mit der Geschichte anfangen. Es wird nichts vertieft, der Roman kratzt nur noch an der Oberfläche und das geht zu Lasten der Spannung. Wir erfahren wohl ein wenig aus der Vergangenheit von O’Connor und Doyle, aber ich bin der Ansicht, dass es dem Autor nicht gelingt, vielschichtige Persönlichkeiten mit Tiefgang zu erschaffen, die Emotionen wecken. O’Connor folgt Doyle nach Amerika, findet seinen Auftenthaltsort heraus, aber der Autor lässt den Leser bezüglich der Beweggründe, wieso O’Connor Doyle nicht persönlich gegenüber tritt, im Dunkeln. Danach wird von einem noch “schnell” in die Geschichte eingefügten und letztendlich im Leben gescheiterten Schützling von O’Connor geschrieben. Ein total schräges Ende, das mich veranlasst, dieses Buch nicht weiter zu empfehlen.