Amalfi, Band 1: Bei Marco läuft es gut, sehr gut. Er ist ein erfolgreicher Immobilienanwalt in München, hat Frau und Kinder, ein schönes Haus. Doch es ist eben doch nicht alles gut: Er arbeitet so viel, dass er Frau und Kinder kaum sieht. Auch gesundheitlich geht es ihm nicht gut. Eine überraschende Beförderung, ein Burnout und Geli, die die Scheidung verlangt, lassen sein Kartenhaus zusammenfallen. Er fährt zu seinem Vater Raffaele nach Amalfi, den er schon viel zu lange nicht mehr besucht hat. Marco erfährt, dass er sich ein Bein gebrochen hat und auf Marcos Hilfe bei der Zitronenernte angewiesen ist. Aber die Zitronen haben ihn noch nie interessiert…
Erster Eindruck: Das Cover mit überwiegend Zitronen passt gut zu einem Sommerroman, nur irritiert mich, dass das Buch dann „Limoneneis“ im Titel hat. Aber Freund Google hat mich belehrt, dass in manchen Ländern die Zitrone immer noch Limone genannt wird. Aha, wieder etwas gelernt!
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: einerseits ab 1990, in Marcos Kindheit/Jugendzeit, andererseits in der Gegenwart. Es ist schön zu lesen, wie Marco aufgewachsen ist und auch, welche Freunde er hat. Und da ist natürlich auch Lisabetta, das Mädchen seiner Träume.
Eine Beförderung wider Willen – das ist auch interessant, oder? Der Chef der Anwaltskanzlei musste einen neuen Partner bekanntgeben und das wurde eben Marco. Damit verbunden ist eine einmalige finanzielle Einlage von 50‘000 Euro. Oha! Dabei wollte Marco doch gar nicht Partner werden, vor allem nicht bei dem Chef. Wie soll er das seiner Frau Geli erklären? Vorderhand kann er ihr jedoch gar nichts erklären, denn sie hat ihn verlassen und ist weggefahren – wie ihr Brief ihm verrät. Wie kann es sein, dass er nicht gemerkt hat, dass sie so unglücklich ist? Oder hat er seine Arbeit vorgeschoben, um nicht darüber nachzudenken? Nach weiteren unvorhergesehenen Komplikationen fährt Marco nach Italien – er muss sich unbedingt bewusst werden, wie es weitergehen soll. Dass jedoch auch in Italien grosse Herausforderungen auf ihn warten, hätte er nicht gedacht. Er trifft auf seine alten Freunde und auch auf Lisabetta…
Es war für mich nicht glaubwürdig, dass jemand, dem ein Burnout diagnostiziert wurde, dennoch so viel Energie aufbringt, um nach Italien zu fahren, zu arbeiten. Ein Burnout ist nicht nur ein kleiner Schnupfen, der nach ein paar Tagen auskuriert ist. Nun denn, wenn ich diesen Fakt beiseite lasse und auch denjenigen, dass es zu viel Fügung in zu kurzer Zeit war, hat mir die Geschichte gut gefallen.