Rochus Misch - Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter
Er erzählt die seine Geschichte. Seine Geschichte als Angestellter von Hitler, ohne je der Partei angehört zu haben.
‘Wenn ich Rochus Misch begegnen sollte – ich würde ihm ohne Zögern die Hand geben’ (Ralph Giordano im Vorwort).
"Dieses Buch ist keine Rechtfertigung. Ich bekam den Posten bei Hitler, weil mein Kompaniechef sich sicher war, dass ich eben keinen Ärger machen würde. Ich trat den Posten an, weil ich Soldat war, und ich behielt ihn, weil mein Kompaniechef recht hatte (Seite 16/17)
… Ich kenne ihn nur als Mensch. Als Mensch, der mein Chef und dem mein Wohlergehen wichtig war. Ein Chef, der mich von seinem eigenen Leibarzt untersuchen liess, wenn es mir schlecht ging, der mir spontan freigab, als ich mit einem Mädchen ausgehen wollte, der mir zu meiner Hochzeit zwei Kisten erlesensten Wein nebst Sonderzahlung zukommen liess … (Seite 14/15)
“Misch, sie werden natürlich noch gebraucht”!
Das Schlusswort, der Juristin Sandra Zarrinbal, welche das Buch mit begleitet hat, zeigt sehr deutlich, welche Zweifel / Bedenken sie hatte. Hitler ein Mensch?
Am Schluss folgen detaillierte Anmerkungen und diverse Kurzbiographien, was das geschichtliche noch etwas deutlicher aufzeigt.
Das Buch fesselte mich, vermutlich auch aus dem Grund, mal eine andere Seite des Krieges lesen zu können. Man verurteilt Hitler - logisch - aber dass er auch Chef und Mensch war geht dabei - verständlicherweise - unter. Einmal eine andere Sicht lesen zu dürfen war für mich persönlich eine spezielle aber interessante Erfahrung.
Die Geschichte wird deswegen sicherlich nicht umgeschrieben, aber es zeigt ein “Gesamtbild”
Fazit: Eine interessante Biographie des “letzten Zeugen”. Spannend geschrieben, einfach mal eine andere Seite - schlussendlich stellt sich bei Geschichtlichen Hintergründen immer die Frage - was ist real? Was ist wirklich geschehen?