Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, erwartete ich eine süsse und humorvolle Liebesgeschichte mit einer starken Robin Hood-Heldin. Meine Erwartungen wurden jedoch nur teilweise erfüllt. Gerne erzähle ich euch mehr darüber… Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen.
Meine Meinung:
Dank des flüssigen Schreibstils ist mir der Start ins Buch gut gelungen. Die Geschichte wird abwechslungsweise aus Jacks und Clementines Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat. Auf diese Weise haben wir beide Protagonisten besser kennengelernt.
Was Clementine in ihrem bisherigen Leben durchgemacht hat, ist wirklich unglaublich. Ich möchte keine Details verraten, aber sie hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich, die auch ihre Gegenwart prägt. Ihre einzige Bezugsperson ist Lucien, quasi ihr Mentor, der sie zu einer weiblichen “Robin Hood” ausgebildet hat. Mit ihren spezielles Hobbys und Vorlieben und ihrer liebenswerten Art war sie mir sehr sympathisch, wirkte manchmal aber auch naiv auf mich.
Jack wurde ebenfalls durch sein bisheriges Leben geprägt, wenn auch auf eine andere Art und Weise als Clementine. Wird er von ihr zunächst als skrupelloser und habgieriger Chef einer grossen Firma verurteilt, wird bald klar, dass Jack alles andere als ein Bad Boy ist. Seine schüchterne, unsichere Art im Umgang mit Frauen fand ich sehr liebenswert. Später im Buch kommen jedoch auch andere Seiten von Jack zum Vorschein, die irgendwie nicht ins Gesamtbild passten. Allgemein wirkten die Charaktere, insbesondere die beiden Hauptfiguren, nicht ganz “rund” auf mich, was mich manchmal verwirrte. So findet auch keine grosse Charakterentwicklung statt.
Die restlichen Charaktere blieben grösstenteils im Hintergrund, auch wenn ich einige von ihnen sehr mochte. Insbesondere Chloe, Jacks Schwester, hätte meiner Meinung nach mehr Auftritte im Buch verdient. Aber auch bei anderen Charakteren wäre es spannend gewesen, sie näher kennenzulernen. Diese Gelegenheit liess die Autorin jedoch verstreichen.
Der vielgepriesene Humor, den ich z.B. aus »Love Like Magic« schon kannte, kam hier leider nicht zum Tragen. Es gab wenige Szenen, die mich zum Schmunzeln brachten; wirklich losprusten musste ich nie. Das war doch eine Enttäuschung, da ich mehr von der Autorin erwartet hätte.
Noch ein paar Worte zur Geschichte allgemein: Wer eine moderne Version von Robin Hood mit vertauschten Rollen erwartet, wird mit diesem Buch vielleicht nicht ganz glücklich werden. Die “Robin Hood”-Elemente des Romans sind eher rar, gegen Schluss gibt es diesbezüglich sogar einen ziemlich heftigen Plottwist, der mir die Geschichte im Nachhinein etwas verdorben hat. Ein Thema, das hingegen sehr präsent ist im Roman, ist Elvis - seine Musik, Tribute Künstler und ein Elvis-Festival sind feste Bestandteile der Geschichte. Wer damit gar nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen. Und auch, wer mit einem ständigen Hin und Her zwischen den Protagonisten nichts anfangen kann, ist vielleicht eher enttäuscht.
Fazit:
»Stealing Your Heart« ist eine süsser Roman für zwischendurch, konnte mich aber weder mit den Protagonisten, noch mit einer berührenden Liebesgeschichte oder Humor überzeugen. Weil ich definitiv mehr erwartet hätte, gibt es nur drei von fünf Sternen. Schade!