Die Leiche einer jungen Kongolesin wird tot im Lorzentobel gefunden. Die Polizei, allen voran die Kriminalpolizistin Sara, stehen vor einem Rätsel, denn die junge Frau hat kurz vor ihrem Tod ein Baby geboren. Wo ist das Baby? Natalie könnte Sara helfen. Natalie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Not via Darknet zu helfen. Natalie selber ist ein „Schmetterlingskind“, sie hat eine unheilbare Krankheit, welche ihr oftmals heftige Schmerzen verursacht. Doch das hält Natalie nicht davon ab, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, zusammen mit ihrem Bodyguard Tom, und ihren Freunden in real und im Darknet. Denn Natalie kannte Emeline, und will sich nun für ihren Tod rächen. Doch mit ihren Alleingängen bringt sie sich selbst und ihre Helfer in grosse Lebensgefahr…
Die Krankheit Epidermolysis bullosa (EB) bewirkt, dass Menschen welche an diesem Gendefekt leiden, eine sehr empfindliche Haut haben, und bei geringsten Berührungen entstehen Wunden und damit verbundene Schmerzen. Eine Hauptprotagonistin mit diesem Leiden in einem Krimi ist sehr spannend, und die Autorin Monika Mansour hat es geschafft, dass man als Leser neugierig wird auf diese Krankheit. Die Recherchearbeit spürt man sehr deutlich, nicht nur in Bezug auf EB, sondern auch auf das Setting in dem die Geschichte spielt, wie auch über den Kongo, die politische Situation dort und die Problematik der Blutdiamanten. Diese Recherche macht das Buch authentisch und zu einem echten Lesegenuss.
Die Charaktere polarisieren, alles voran Natalie. Mit ihrer Art, häufig trotz ihrer Krankheit Alleingänge zu machen, auf Kosten der Gesundheit anderer, fand ich nicht immer realistisch. Auch andere Dinge, in Bezug auf Tom zum Beispiel, fand ich manchmal etwas übertrieben dargestellt. Auch Sara als Charakter ist fast etwas zu polarisierend. Die Spannung im Buch ist hingegen immer hoch, und hat mich von Anfang an gefesselt. Rückblenden aus dem Kongo waren von der Geschichte erkennbar anders geschrieben, und waren für mich etwas vom Spannendsten.
Ganz allgemein hat mich die Geschichte unterhalten und mich dazu verleitet, selbst Hintergrundinfos über die verschiedenen Themen im Buch einzuholen. Für die Charaktere gebe ich einen kleinen Abzug.