Das kleine fiktive Bauerndorf Talberg liegt in der Grenzregion Deutschland - Österreich - Tschechien, ein Kaff dominiert vom reichen Waldbauern Steiner, verwaltet vom Bäcker Leiner als Hitlers Statthalter und geprägt vom unwirtlichen Klima im Schatten des Veichthiasl, dem Berg über dem Dorf. Dort über dem kleinen Dorf liess der Dorflehrer, Waldbauer Steiners Sohn, einen Aussichtsturm aus Holz bauen. Nun wird besagter Lehrer Wilhelm Steiner tot aufgefunden. Sein Vater glaubt nicht an dessen natürlichen Tod und der aus der Kreisstadt angereiste Major Leiner beginnt zu ermitteln. Mehr noch als durch die zwei weiteren Morde und deren Aufklärung besticht dieses Buch durch die Charakterköpfe, die stimmig gezimmerten Lebenläufe, die der Autor den Bewohnerinnen und Bewohnern dieses dunklen Dorfes zuweist. Der tyrannische Waldbauer etwa, ein jähzorniger Schläger , der seine Wut überall unkontrolliert laufen lässt. Sein kriegsversehrter dunkler Sohn Johannes, die selbstbewusste Frau des frustrierten Dorflehrers, die von der bigotten Dorfbevölkerung als “Hexe” verachtet wird. Der Leserschaft werden viele kleine und grosse Schicksale mit solcherlei Charakteren des abgelegenen Kaffs erzählt, die alle mit den Toten in Zusammenhang stehen. Ein rundum gelungener Mix zwischen Krimi und dunklem Dorfroman, der den Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe bildet.