152 Millionen Kinder sind nach Schätzung der International Labour Organisation (ILO) Kinderarbeiter*innen. Fast jedes 10. (!) Kind auf dieser Welt. Kinderarbeit, Kinderrechte, Recht auf Bildung… Anke Burfeind greift mit ihrer fiktiven Geschichte sehr wichtige und aktuelle Themen auf. Die Geschwister Baku und Suri leben in dem kleinen Dorf Ghara, in Nordindien. Weil ihr Vater vor einigen Jahren einen schweren Arbeitsunfall erlitt, kann er nicht mehr arbeiten und seine Familie ernähren. Regelmässig geht die Familie mit leerem Magen ins Bett. Viel Halt und Liebe finden sie bei ihrer Mutter, die sich rührend um ihre Kinder kümmert. Um sie aufzuheitern und ihnen Mut zu machen, erzählt sie ihnen oft die Legende des tapferen Elefanten, und für Suri näht sie sogar ein weisses Stofftier. Als der Vater sein letztes Geld verspielt, verkauft er seinen Sohn an einen Kinderhändler. In einer fremden Stadt und weit weg von seiner Heimat soll Baku in einer Textilfabrik Perlen auf Masken kleben. Doch anstatt Lohn gibt es nur Schläge und wenig Essen. Ein Lichtblick in seinem trüben Alltag findet Baku in Molle. Ein liebenswerter und schlauer Junge, dessen grösster Wunsch es ist, eines Tages ein berühmter Clown zu sein. Schnell freunden sich die beiden an. Molle überredet den Fabrikchef dazu, Baku den täglichen Lebensmitteleinkauf zu übertragen. Der willigt tatsächlich ein und so nimmt das Schicksal des Jungen aus Ghara einen positiveren Verlauf: Auf dem Markt lernt er Poppi, den Obsthändler kennen. Dieser bringt ihm heimlich das Lesen und Schreiben bei. Und als er Mr. 8, einem alten und blinden Heiler, von seinem grössten Traum Arzt zu werden erzählt, führt dieser ihn in die Heilkräuterkunde ein. Die neuen Freunde und das erworbene Wissen stimmen Baku zwar glücklich, lenken ihn aber von seinem Heimweh nicht ab. Vor Allem nicht, als er eines Tages einen weissen Stoffelefanten auf dem Markt findet und er sich zusammen mit seinen Freunden auf die Suche nach Suri macht… Das Ende der Geschichte erinnert zwar eher an ein Märchen, jedoch überzeugt sie mit Realitätssinn und Wissen der Autorin. Anke Burfeind arbeitet für die Kinderhilfsorganisation „Childhood in Freedom“ . Empfohlenes Lesealter: Ab 9+