Achtung: Mögliche Triggerwarnung für Depressive und Suizidgefährdete
Nora Seed, depressiv, verliert viel im Leben: ihren Job im Plattenladen, der Kontakt zur besten Freundin und zu ihrem Bruder, und auch ihren kleinen roten Tigerkater Voltaire. Sie hat das Gefühl, dass sie niemand braucht und das sie Leben anderer Menschen schlechter macht. So entscheidet sie sich, zu sterben.
Nora landet in einer imaginären Zwischenwelt - eine Welt zwischen dem Leben und dem Tod. Diese Zwischenwelt hat die Art einer Bibliothek, aber die Zeit vergeht nicht. Es bleibt immer Mitternacht. Die Bibliothekarin, Mrs. Elm, hilft Nora mit dem Buch des Bereuens zu erkennen, welche Entscheidungen Nora bereut hatte und wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn sie sich anders entschieden hätte. Durch die Möglichkeit, diese Leben zu leben in der Hoffnung, das beste Leben zu finden, stösst sie auf einige Situationen, die Nora dazu schliessen lässt, dass sie im Endeffekt ihre Entscheidungen nicht bereut. Nora erkennt, wie spannend und schön das Leben sein kann und will wieder leben. Als sie schliesslich ein Leben findet, das ihr gefällt, wird sie zurück in die Mitternachtsbibliothek geholt und realisiert, dass er Gipsputz bereits bröckelt und die Decke herab kommt. Die Uhrzeit ist nicht mehr eingefroren und schreitet voran, viele Bücher werden verbrannt.
Nora will leben, doch wie entkommt sie jetzt dem Tod?
Der Schreibstil von Matt Haig ist fliessend und ermöglicht einen leichten Einstieg. Der Wechsel zwischen den verschiedenen möglichen Leben von Nora sind interessant gestaltet und gut umgesetzt. Obwohl sich Nora das Leben nehmen wollte und man ihren Abschiedsbrief lesen konnte, finde ich das Buch nicht sehr traurig, sondern eher motivierend. Es gibt Hoffnung, dass man die Geschichte seines eigenen Lebens selber schreiben kann und dadurch sein bestes Leben leben darf.