Clara und ihre Tante Sonja haben sich einen Traum erfüllt, indem sie ein Nähcafé eröffnet haben – Nähen und Kaffee trinken im gleichen Lokal. Clara gibt Nähkurse, upcycelt ausrangierte Kleider und macht Massanfertigungen – Sonja verköstigt die Gäste. Auf einem Flohmarkt hat Clara ein wunderschönes Charleston-Kleid gefunden, das als Blickfang im Café dienen soll. Da steht plötzlich Finn, ihre einstige grosse Liebe vor ihr, der sie vor fünf Jahren wortlos verlassen hat, und behauptet, dass dies ihm gehöre. Was will er mit diesem Kleid? Wird er ihr endlich sagen, wieso er seinerzeit einfach gegangen ist?
Erster Eindruck: Das Cover mit den Bänderspulen gefällt mir sehr gut. Von den von mir gelesenen fünf Bücher der Autorin ist es das erste Mal, dass nichts Süsses auf dem Cover ist (und ich mag es trotzdem! laut lach).
Clara und ihre nur wenig ältere Tante Sonja haben mir sehr gefallen und ich hätte mich in diesem Nähcafé sehr gerne dazugesetzt, sei es, um Kaffee (zum Beispiel den Zimtkaffee) zu trinken oder um selbst etwas an der Nähmaschine zu fabrizieren. Als Clara auf dem Flohmarkt dieses Vintage-Kleid, ein wahres Schmuckstück, findet, ist sie glücklich. Sie will es im Laden Sonja vorführen und da steht plötzlich Finn vor ihr. Fünf lange Jahre hat sie nichts mehr von ihm gehört, seitdem er spur- und wortlos verschwunden war. Sie hat so viele Fragen, aber er scheint sich nur für das Kleid zu interessieren. Clara merkt, dass ihre Gefühle für Finn offenbar nicht gänzlich erloschen waren. Aber sie darf sich nicht nochmals auf ihn einlassen. Nun gut, er scheint ja eh nicht wegen ihr gekommen zu sein. Finn erzählt ihr, dass es ein altes Familienerbstück von seiner Uroma Mimi sei und von seiner Ex-Freundin widerrechtlich entsorgt wurde. Clara möchte gerne mehr über die Herkunft dieses Kleides wissen…
Ich mag es sehr, wenn jemand für das, was er/sie tut, eine Leidenschaft hat. Dies kam für mich bei Clara und ihrer Passion für das Schneidern und Upcyceln von Kleidung sehr gut rüber. Des Weiteren hat mir gefallen, dass etwas angesprochen wurde, was ansonsten vielfach als Tabu-Thema gilt (mehr kann ich darüber nicht erzählen, ohne zu spoilern). Einmal mehr hat sich zudem gezeigt, wie wichtig Kommunikation ist. Eine schöne, ruhige Geschichte – 3 Sterne.