`Die Farbe des Schattens´ ist nach `Das Schweigen des Wassers´ der 2. Fall für Hauptkommissar Arno Groth in seiner Heimatstadt Wechtershagen nachdem er Jahre im Westen verbracht hat. Im Januar 1992 wird Groth auf die Plattenbausiedlung Mönkeberg gerufen: Matti Beck, ein elfjähriger Junge wird nach dem Einkaufen vermisst. Wenige Tage später kann trotz großangelegte Suchaktion nur seine Leiche gefunden werden. Und es gibt Parallelen zu einem alten Fall - ist ein Serientäter am Werk?
Für mich war es das erste Buch der Autorin Susanne Tägder und es ließ sich auch gut ohne die Vorkenntnisse des 1. Bandes verstehen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und detailreich. Sie schafft es, sowohl die düstere Atmosphäre des Winters, als auch die bedrückte Stimmung der Leute nach den großen Umbrüchen der Wendezeit einzufangen. Die Beschreibung der Suche und den vielen Befragungen spiegelt den mühsamen Alltag der Polizeiarbeit wohl sehr gut wieder, zieht das Ganze aber auch in die Länge. Daher ging die Spannung zwischenzeitliche etwas verloren. Ein interessanter Kriminalfall für Fans von realistischer Ermittlungsarbeit nach der Wende in der ehemaligen DDR.