Zum Inhalt: Eine UFA-Filmcrew täuscht 1945 die Produktion eines angeblich kriegswichtigen Propagandafilms vor, um der Einberufung und damit dem sicheren Tod zu entgehen. Ohne Filmmaterial und ohne echte Dreharbeiten fliehen sie nach Tirol und versuchen dort, den Schein einer laufenden Produktion aufrechtzuerhalten – ständig bedroht von Entdeckung durch die SS, Hunger und der Willkür des Regimes.
Zitat: «Die Gauleitung macht keine Witze. Nächsten Sonntag stehen die hier mit zwanzig Mann vor der Tür. Dann heisst es für uns: Alles oder nichts.»
Meine Eindrücke: Leiss vermittelt hervorragend eine atmosphärische Stimmung, in der spürbar wird, wie das Hitlerregime für einige vermeintliche Chancen bot, während für andere der nackte Kampf ums Überleben begann. Besonders gelungen ist die Verbindung aus Ernsthaftigkeit und den leisen, oft unerwarteten humorvollen Momenten, die aus der absurden Situation des vorgetäuschten Filmdrehs entstehen. Dass die Handlung auf wahren Ereignissen basiert, verstärkt die aussergewöhnliche Wirkung und macht das Geschehen noch eindringlicher.
Mein Fazit: Dieses Buch hat mich stark beeindruckt. Es zeigt eindrücklich, zu welchen Ideen Menschen greifen, wenn sie sich in einer lebensbedrohlichen Lage befinden, hervorgerufen durch die Gewaltherrschaft einer politischen Führung. Die Thematik wirkt beunruhigend aktuell, wenn man die politischen Entwicklungen in gewissen Ländern betrachtet. Eine klare Leseempfehlung.