Zum Inhalt: In Down Cemetery Road verschwindet nach einer Explosion in Oxford ein Mädchen spurlos. Sarah Tucker beginnt selbst nachzuforschen und stösst auf ein Geflecht aus Vertuschung, Geheimdienstvergangenheit und Menschen, die wenig Interesse an Aufklärung zeigen. Spät kommt dann auch noch die Privatdetektivin Zoë Boehm hinzu, und alte Schuld, ein missglückter Einsatz und zahlreiche Lügen treten zutage – allerdings mit deutlich weniger Spannung, als die Ausgangslage erwarten lässt.
Meine Eindrücke: Der Einstieg wirkt wie eine Mischung aus Krimi und satirischem Schlagabtausch, teilweise so überdreht, dass die Spannung darunter leidet. Ein Satz wie „Der Blonde war Brian. Der Grosse war Paul. Oder vielleicht auch umgekehrt… ein Ort, der nur existierte, falls Gott einen Ort zum Scheissen brauchte.“ fasst für mich das seltsame Niveau des Humors treffend zusammen.
(Zur Einordnung: Meine Kritik hat nichts mit persönlicher Religiosität zu tun.)
Zwar trifft der Humor gelegentlich, doch oft wirkt er zu laut oder zu plakativ. Bis etwa zur Hälfte des Buches bleibt die Handlung für mich erstaunlich zäh und kaum als Krimi erkennbar. Der Hinweis „Zu sehen auf Apple TV“ erzeugt zwar zusätzliche Aufmerksamkeit, trägt aber inhaltlich wenig zur Spannung bei.
Gegen Ende werden zwar Antworten geliefert, doch echte Klarheit oder Konsequenzen bleiben aus. Vieles wirkt konstruiert oder zu spät aufgelöst, und selbst die Presse erscheint eher eingebunden als kritisch. Das Resultat ist ein Finale, das zwar erklärt, aber kaum überzeugt.
Fazit: Eine Kaufempfehlung kann ich nicht wirklich abgeben. Für meinen Geschmack bietet das Buch zu wenig Substanz für all den Aufwand, den es macht. Am Ende wirkt das Buch, als wolle es vieles sein – und schafft nichts davon wirklich überzeugend.