Mit «Das Dream Hotel» lässt uns Laila Lalami unser Verhalten in der digitalen Welt und dem Teilen unserer Daten hinterfragen. Der Roman spielt in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, wo Menschen einen bestimmten Risikowert – ein Wert, der misst wie wahrscheinlich es ist, dass man eine Straftat begeht – nicht überschreiten dürfen. Unserer Protagonistin Sara wird die Überschreitung des Risikowertes unterstellt, als sie von einem Businesstrip nach Hause kommt und am Flughafen durch die Kontrolle muss. Um ihren Wert beobachten zu können wird sie in ein Einbehaltungszentrum geschickt, und hat dort die Chance, ihren Risikowert zu senken. Anscheinend.
Im Buch verfolgen wir Saras Aufenthalt im Einbehaltungszentrum und erhält Einblick in das System und die Willkür, womit sie und duzende Frauen einbehalten, kontrolliert und bestraft werden. Dabei wird immer klarer, dass es sich dabei nicht nur um eine Kontrolle des Risikowertes handelt, sondern die gesammelten Daten der Einbehaltenen für weitere Zwecke verwendet und getestet werden.
Das Buch regt zum nachdenken an und zeigt, wie wertvoll unsere Daten sind, die wir tagtäglich im Internet hochladen und ohne weitere Gedanken teilen. Es ist eine Dystopie, die sich greifbar nah anfühlt und ein mulmiges Gefühl hinterlässt. Man wird von Anfang an in die Story reingezogen, fiebert mit Sara mit und hofft auf Gerechtigkeit. Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich für Handmaid’s Tale, Orange is the new Black oder Black Mirror interessieren.