Über die ersten Hinweise zu diesem Buch fiel ich auf Instagram. Genauer gesagt über die Posts von Julia Engelmann selbst. Dort erfuhr ich nicht nur vom Erscheinungstermin des Buchs, sondern auch, dass sie das Hörbuch persönlich einspricht. Allein dieser Umstand weckte meine Neugier: Die Autorin mit ihrer eigenen Stimme wirkte dadurch nahbar und authentisch.
Die Geschichte selbst entsprach mir erstmal nicht besonders: Ein Junge namens Pommes und ein Meerschweinchen namens Markus. Diese Namenswahl wirkte auf mich eher irritierend. Auch die Perspektive einer 15-Jährigen sprach mich als Mitdreissigerin weniger an. Der entscheidende Wendepunkt erfolgte jedoch, als ich Julia Engelmann persönlich bei einer Lesung in einer Buchhandlung erleben durfte. Ihre sympathische Stimme, die positive Ausstrahlung und die fast frei gesprochenen Absätze liessen mich das Buch mit ganz anderen Augen sehen. Erst durch diese Begegnung entschied ich mich für den Kauf.
Beim Lesen des ersten Teils bedrückte mich die Geschichte eher. Es schien kaum Hoffnungsmomente zu geben. Weil es der Protagonistin so schlecht ging, war ich mehrmals dem Weinen nahe. Der Freundschaftsbruch ging mir ebenfalls nahe: Gerade, weil solche Erfahrungen im echten Leben oft vorkommen. Der Autorin gelingt es hier, eine grosse Portion Menschlichkeit einzufangen. Sie erzählt konsequent aus der Sicht eines Teenagers und schafft es, diese Welt so realitätsnah darzustellen, dass man unweigerlich mitfühlt. Nachdem ich ihre Stimme beim Vorlesen gehört hatte, begleitete sie mich auch beim stillen Lesen: Jede Zeile klang nach ihr. Genau das verlieh dem Text eine besondere Intensität.
Fazit: Dieses Buch ist kein leichter Lesestoff, sondern eine eindringliche und ehrliche Erzählung über das Erwachsenwerden, Verlust und Freundschaft. Julia Engelmanns Stimme macht es zu einem Erlebnis, das über die Seiten hinauswirkt. Egal, ob live, im Hörbuch oder beim Lesen im Kopf.