Eine Familiensaga, die sich über siebzig Jahre und drei Generationen erstreckt und in Ungarn spielt. Die Geschichte einer Adelsfamilie beginnt Ende des 19. Jahrhunderts im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Sie erleben den Zerfall des Reiches und den Ersten Weltkrieg. In den goldenen Zwanzigerjahren feiert die zweite Generation wirtschaftlichen Erfolg. Doch die Familie wird ebenso Zeuge des Aufstiegs der Nationalsozialisten und der Annäherung Ungarns an das Regime. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden sie innerhalb weniger Stunden enteignet, als Ungarn in den Machteinfluss der Sowjetunion gerät. Die dritte Generation flieht in den fünfziger Jahren zunächst nach Wien und später in die Schweiz.
So lässt sich die Geschichte in wenigen Sätzen zusammenfassen.
Biedermanns Erzählweise war für mich anfangs ungewohnt. Doch letztlich hat sie mich überzeugt und in ihren Bann gezogen. Sie wirkte auf mich sehr bildhaft und zugleich von einer angenehmen Leichtigkeit geprägt – eine Kombination, die mir ausgesprochen gut gefiel.
Den Wechsel und die Verschmelzung von Gedanken, Träumen und realer Wahrnehmung habe ich besonders genossen. Die Erzählweise fordert den Leser, verlangt gewisse geistige Wendungen. Ich konnte den Text nicht einfach konsumieren; vielmehr wurde mein wacher Geist auf wohltuende Weise gefordert.
Die geschichtlichen Einschübe empfand ich als sehr interessant, da sie aus der Perspektive des Erzählers beziehungsweise aus den Augen der jeweils beobachtenden Figur geschildert werden.
Es gibt auch Passagen, die ich als eher langatmig oder oberflächlich wahrgenommen habe, doch insgesamt hat mich das Buch überzeugt.