Arthur Conan Doyle ist den meisten als Schöpfer von Sherlock Holmes bekannt – doch lange bevor er mit seinen Detektivgeschichten Weltruhm erlangte, begab er sich als junger Schiffsarzt auf eine gefährliche Walfangreise in die Arktis. Diese Erlebnisse hielt er in seinem Tagebuch fest, das unter dem Titel Heute dreimal ins Polarmeer gefallen in einer sorgfältigen Ausgabe vorliegt.
Die Tagebucheinträge selbst zeichnen ein eindrucksvolles, aber oft gleichförmiges Bild des rauen Alltags an Bord: das ständige Eis, die wiederkehrenden Routinen und die immer gleichen Beschreibungen der Jagd. Dadurch kann die Lektüre stellenweise eintönig wirken – man spürt, wie gleichförmig und entbehrungsreich das Leben im arktischen Niemandsland gewesen sein muss.
Besonders lohnend wird das Buch jedoch durch die kenntnisreichen Kommentare und Hintergrundinformationen von Alexander Pechmann, der nicht nur als Übersetzer fungiert, sondern auch historische und biografische Zusammenhänge erhellt. Seine Ergänzungen geben dem Text Tiefe und Kontext – etwa über die damalige Walfangpraxis, Doyles Rolle als junger Mediziner oder die gesellschaftlichen Bedingungen dieser Expedition.
So entsteht ein faszinierendes Gesamtbild: weniger ein spannendes Abenteuer im klassischen Sinne, sondern ein authentisches Dokument der Zeit, das durch Pechmanns sorgfältige Aufbereitung erst richtig zur Geltung kommt.
Fazit:
Ein historisch wertvolles und atmosphärisches Reisedokument, das durch die Begleittexte und Anmerkungen weit über ein schlichtes Tagebuch hinauswächst. Wer sich für die frühen Jahre Arthur Conan Doyles oder für die Geschichte der Polarreisen interessiert, wird hier fündig – auch wenn Geduld für die eher gleichförmigen Tagebuchaufzeichnungen gefragt ist.