Claudia Pineiro ist eine Neuentdeckung. Zumindest für mich – schreibt sie doch schon seit vielen Jahren Unterhaltungsliteratur und wurde in Argentinien mehrfach für ihre Werke ausgezeichnet. Und unterhaltsam ist Betibú (weil die Protagonistin der Geschichte aussieht wie „Betty Boop“) wirklich.
Ein toller Krimi, bei dem in meinen Augen weniger der Tod von Pedro Chazarreta selbst, sondern vielmehr die Charaktere der darin handelnden Personen im Vordergrund stehen. Mit wunderbarem Humor (gerne auch schwarz), Ironie, aber auch Tiefgründigkeit spielt die Geschichte in einer Wohlhabenden-Siedlung in Buenos Aires. Die Schriftstellerin „Betibú“ Nurit Iscar macht sich mit dem alternden Journalisten Jaime Brena auf Spurensuche, welche immer größere Kreise zieht.
In kurzen Einschüben greift Pineiro dabei auch gesellschaftskritische Themen auf, die den Leser nachdenklich zurücklassen können (wer er das zulässt). Diese Themen sind das Altern, der Einfluß von Literaturkritikern, das „Flügge werden“ der jungen Generation, veränderte Arbeitsbedingungen in der Arbeitswelt und, und, und…… Das Ganze in einer irren Geschwindigkeit.
Jedes für sich ein eigenes Thema. Aber mit viel Witz und Ironie angebracht – ich habe dieses Buch durchgehen grinsend verschlungen. Betibú macht Lust auf mehr – viel mehr.
Uneingeschränkt empfehlenswert.