Hauptkommissar Treidler, Band 3: Eine bereits ziemlich verweste Leiche wird am Neckarufer angeschwemmt. Es ist rätselhaft, denn niemand wird vermisst und die Autopsie präsentiert gleich drei Todesursachen! Beim Kommissariat Rottweil trifft eine historische Ansichtskarte ein, wo ein Teil der Neckargeist-Sage aufgeführt ist. Es stellt sich heraus, dass bereits vorher zwei Karten eingetroffen sind. Hauptkommissare Treidler und Melchior ermitteln und versuchen, die Gerüchte über einen Serienmörder auszumerzen…
Erster Eindruck: Ein schönes Cover, das durch sein Farbenspiel punktet.
Dies ist Band 3 der Reihe, kann aber ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Ich würde dennoch empfehlen, mit Band 1 zu beginnen. Da ich Band 2 erst vor ein paar Tagen gelesen habe, war ich noch ganz in der Treidler-Melchior-Welt drin.
Eine Tote wird gefunden – die Beschreibung der Maden, die dem Leichnam bei sommerlichem Wetter arg zugesetzt haben, haben mir gleich Bauchschmerzen verursacht. Die Bilder, die vor meinem inneren Auge entstanden, waren gar nicht schön. Doch zurück zu der Toten: Wer ist sie? Wieso hat sie frisch blondierte Haare, die aber raspelkurz geschoren wurden? Ein schwieriger Fall für Wolfgang Treidler und Carina Melchior. Die heissen Temperaturen und die längere Verweildauer im Wasser erschweren die Bestimmung des Todeszeitpunktes. Ein überraschender Fakt von Seiten der Rechtsmedizin: bei der Frau konnten gleich drei Todesursachen festgestellt werden!
Die Sekretärin von Treidler sammelt Postkarten – alle Postkarten, die nicht explizit an einen bestimmten Mitarbeiter des Kommissariats gerichtet sind, landen an ihrer Postkartenwand. Der neuste Zugang ist eine Postkarte mit einem historischen Motiv und einem in Kinderschrift geschriebenen merkwürdigen Text. Im Internet findet sie heraus, dass es sich um einen Ausschnitt aus der Neckargeist-Sage der Brüder Grimm von 1848 handelt. An ihrer Wand finden sich zwei weitere Postkarten mit weiteren Textpassagen: der Neckargeist wütet und es gibt Tote. Treidler sucht Zusammenhänge und will unbedingt weitere Morde verhindern. Er ist kein einfacher Zeitgenosse, aber mit Melchior kommt er gut klar (und sie mit ihm auch). Aber mit der neuen Staatsanwältin Liebermann-Baumgartner verscherzt er es sich bereits bei der ersten Begegnung. Im Rahmen der Ermittlungen geht das Team Treidler-Melchior sogar zum Salsa-Tanzen. Der verdeckte Einsatz beginnt gut, aber dann läuft er aus dem Ruder…
Hui, das war sehr spannend, ja richtiggehend dramatisch! Dem Autor ist es wiederum gelungen, von mir eine 5-Sterne-Bewertung zu kassieren – was sonst? Verdient ist verdient! Ich freue mich nun auf den nächsten Fall.